Frank Rosenbauer ist Schmetterlingsexperte und hat 2017 die Welt der Schmetterlinge im Recker Moor unter die Lupe genommen. Am 10. Januar hat er im Naturschutzzentrum in Tecklenburg darüber einen spannenden Vortrag gehalten. Das Recker Moor ist eines der letzten Refugien für so manche vom Aussterben bedrohte Schmetterlingsart. Der Wissenschaftler machte deutlich, dass viele der gefährdeten Arten spezielle Anforderungen an den Lebensraum haben, den ihnen nur die Moorvegetation liefern kann, wie z. B. die gefährdete „Heidekrauteule“, die nicht etwa ein Vogel ist, sondern ein unscheinbarer Nachtfalter, dessen Raupen sich von Heidekraut ernähren. Ein weiterer biologisch interessanter Schmetterling, der im Moor zu Hause ist, ist der „Heidebürstenspinner“. Nur die Männchen fliegen als Falter auf der Suche nach den Weibchen umher, während die Weibchen mit ihren zurückgebildeten Flügeln den Kokon nicht verlassen. So wusste der Referent so manche Besonderheit der Schmetterlingsarten zu erklären. Um überhaupt die Arten festzustellen, bedarf es eines umfangreichen Wissens über die Biologie und Lebensweise der Schmetterlinge, denn nur in Abhängigkeit von der Tageszeit, der Jahreszeit und dem Lebensraum besteht die Chance, eine Art festzustellen und zu bestimmen. Zum Anlocken hat sich bei einer Art Rotwein und Zucker bewährt, für andere Arten ist des Nachts blaues UV-Licht unwiderstehlich. Auf seinen Erkundungstouren im Recker Moor, besonders bei Nacht, hat Frank Rosenbauer so manche stark gefährdete oder vom Aussterben bedrohte Schmetterlingsart entdeckt. Er appelliert darum, in dem Bemühen um den Erhalt und die Entwicklung des Recker Moores nicht nachzulassen, damit auch die Schmetterlingsarten eine Chance zum Überleben haben.